Weitere Infos
Die Hohlwand, oft auch als Elementwand bezeichnet, wird gemäß „ÖNORM EN 14992 Betonfertigteile – Wandelemente“ produziert. Sie besteht aus zwei im Fertigteilwerk vorgefertigten ca. 5 – 7 cm dicken bewehrten Stahlbetonschalen, die durch Gitterträger unverschieblich miteinander verbunden sind und nach der Montage am Verwendungsort mit Ortbeton verfüllt werden. Der Gesamtquerschnitt aus Fertigplatten und Ortbeton wirkt statisch gemeinsam im Verbund und ist für die Aufnahme von vertikalen und horizontalen Lasten bestens geeignet.
Durch die Verwendung von Hohlwandelementen entfallen die aufwändigen Schalungsarbeiten und ein Großteil der Bewehrungsarbeiten am Verwendungsort und die erforderliche Bauzeit verkürzt sich beträchtlich. Durch verschiedenste Neuentwicklungen in den letzten Jahren, wie wärmegedämmte Elemente und Elemente aus Leichtbeton, hat die Hohlwand das Image einer reinen Kellerwand abgelegt und ist im Geschoßbau heute weit verbreitet. Das Besondere an diesem System ist die völlige Unabhängigkeit von Rastermaßen, wodurch beinahe jeder Architekten- und Bauherrnwunsch erfüllt werden kann.
HERSTELLUNG
Die Hohlwandelemente werden in Plattenfertigung auf Umlaufanlagen mit maximalen Abmessungen 3,40 x 12,00 x 0,50 m hergestellt. Die Fertigung unterliegt der werkseigenen Produktionskontrolle und einer Fremdüberwachung von zertifizierten Stellen gemäß ÖNORM EN 133369 (System 2+), wodurch ein gleichbleibend hoher Qualitätslevel gesichert ist. Die Standardbetongüte der Bauteile ist ein C 25/30 XC2.
Als Bewehrung wird Ringdraht der Güte BSt 550 verwendet, der von Richt-Schneideanlagen oder ganzen Bewehrungsschweißanlagen entsprechend der CAD-Vorgaben für den Einbau in die Wandelemente bereitgestellt wird.
Weiters sichern das Schalen durch Roboter und das laserunterstützte Setzen der Einbauteile eine maßgenaue Produktion der Elemente.
ANWENDUNGSBEREICH
Der Anwendungsbereich von Hohlwänden reicht von der Kellerwand im Einfamilienhausbau über die Geschoßwand im Gewerbe- und Wohnungsbau bis zur hoch belastbaren tragenden Wand im Industriebau. Durch die Erhöhung der Betondeckung der Bewehrung können die Hohlwandelemente auch bei landwirtschaftlichen Bauvorhaben eingesetzt werden (z.B. Güllebehälter, Wäreställe, etc.)
Mit statischen Höhen, die bisher nur der Ortbetonbauweise vorbehalten waren, ist auch der wirtschaftliche Einsatz bei nachträglich eingeschütteten unterirdischen Verkehrswegen und bei Stützmauern zur Böschungssicherung möglich.